Voraussetzungslose Wissenschaft?
Abstract
Der Artikel befaßt sich mit der Bedeutung des Beitrags des deutschen Indologen und Missionologen Paul Hacker, ausgehend von der Freundschaft mit seinem Münsteraner Kollegen Joseph Ratzinger und der intellektuellen wie wissenschaftlichen Prägung Hackers auf den Autor dieses Artikels. Christian Gnilka hat von seinem Lehrer den Zugang zum Denken der Kirchenväter übernommen, welcher auf der Chresis gegründet ist (dem rechten Gebrauch der alten, vor allem der heidnischen, Quellen). Der Ursprung dafür liegt in der missionologischen Perspektive, welche eine sorgsame Beachtung der Voraussetzungen der philologischen Lektüre und damit der entscheidenden Rolle des theologischen Standorts des Übersetzers
einschließt. So erweist sich der katholische Bekenntnisstandpunkt als wesentlich, mehr noch, sie begründet eine Weltanschauung, die auf einer wahren Liebe zum Studienobjekt beruht und dabei die größtmögliche Offenheit für den Unterschied wie die größtmögliche Sympathie für den Ursprung der studierten Quelle aufweist.
The article discusses the importance of the work of Paul Hacker, a German indologist and scholar in missionary theology, starting from his friendship with his colleague in Münster Joseph Ratzinger and the intellectual and academical heritage bequeathed by Hacker himself to the author. Christian Gnilka, in fact, learned from his master an approach to the Fathers of the Churched based on Chrêsis, that is on the right usage of the previous sources, especially the pagan ones. This is rooted in the missionological which implied a real attention to the different premises in any philological analysis an consequently to the fundamental role of theological view of the exegete. From this perspective the Catholic confessional position could be very effective as it founds a Weltanschauung rooted in a real love for the object studied, maximising the openness to the differences and the sympathy to the origin of the sourced analysed.